Die Ursprünge der Großmarkthalle
Die Geschichte der Großmarkthalle beginnt im Süden, an der Grenze zu Italien. Mit Fertigstellung der Brenner-Bahnstrecke nach Deutschland um 1870 landeten plötzlich im großen Stil Südfrüchte aus Italien in der Landeshauptstadt. Die Nachfrage war vorhanden, der Weg von Süden gen Norden war bereitet, aber die Verteilerpunkte in der Stadt haltlos überfordert. Der Ruf nach einem zentralen Umschlagplatz wurde immer lauter. 1910 begann die Stadt mit den Bauarbeiten der größten Großmarkthalle Deutschlands. Zwei Jahre darauf wurde sie durch den damaligen Oberbürgermeister Wilhelm Ritter von Borscht eröffnet. Das Gelände der Großmarkthalle umfasste zu dieser Zeit 46.500 Quadratmeter und die Baukosten beliefen sich auf 2,8 Millionen Goldmark.
Die Goldenen 20er und der Zweite Weltkrieg
Zu Beginn war die Großmarkthalle als Umschlagplatz für Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Eier und Fleisch gedacht, wobei der Fleischbereich im Zeitverlauf an Bedeutung verlor. Während der 1920er Jahre vergrößerte sich das Gelände immer weiter, es entstanden der Umschlagbahnhof, die Sortieranlage, der Getränkefreimarkt und das Kontorhaus 1 mit Büros. Durch den Zweiten Weltkrieg wurden auch die Großmarkthallen aufgrund der Luftangriffe der Alliierten schwer in Mitleidenschaft gezogen, vor allem während der letzten Kriegsjahre. Brandbomben und Luftminen zerstörten etwa 80 Prozent der Marktanlagen.
Nachkriegszeit, 1960er und 1970er Jahre
Nach 1945 erfolgte in den kommenden beiden Jahrzehnten der Wiederaufbau, verbunden mit einer Vergrößerung des Geländes. Ende der 40er bzw. Anfang der 50er Jahre wurden ein 3.000 Quadratmeter großer Parkplatz sowie eine Tankstelle errichtet. Wo vorher Kartoffeln gelagert wurden, entstand 1961 ein Blumengroßmarkt und im darauffolgenden Jahr fand die 50-Jahr-Feier der Großmarkthalle statt. Während der 1970er Jahre wurde die erste Blumenhalle des Blumengroßmarktes erbaut und 1977 eröffnet, mittlerweile befindet sich an dieser Stelle die Feinkosthalle.
1980er und 1990er Jahre
Mitte der 1980er Jahre stimmte der Kommunalausschuss des Münchner Stadtrats einer Verbesserung der Infrastruktur auf dem Gelände der Großmarkthalle zu. Dies beinhaltete u.a. eine Erneuerung der Brücke über der Lagerhausstraße sowie zu einem etwas späteren Zeitpunkt Tunnelbaumaßnahmen und Sanierungsarbeiten an der Großmarkthalle. Mit dem Abschluss aller Baumaßnahmen wurden auch die Standflächen erweitert. Ende der 1990er Jahre fand ein neues Kühl- und Tiefkühllager mit einer Fläche von 6.000 Quadratmetern Einzug auf dem Gelände und 1999 konnten Besucher im Rahmen des ersten „Tag der offenen Tür“ Einblicke in den Betrieb des Großmarktgeländes bekommen. Da die Aktion ein großer Erfolg war, wurde sie in den kommenden Jahren wiederholt.
Jahrtausendwende und Gegenwart
Im Jahr 2000 eröffnete die neue Blumenhalle und zwei Jahre später wurde in der alten Blumenhalle die neue Feinkosthalle eröffnet. Anfang 2007 fusionierte die Großmarkthalle mit dem Schlachthof zu den Markthallen München. Drei Jahre später beschloss der Stadtrat Pläne für einen Neubau der Großmarkthalle, die 2013 allerdings nochmal komplett überarbeitet wurden. Den Architektur-Wettbewerb konnten Ackermann Architekten im Juli 2015 mit einem Riegelbauwerk im Umfang von 40.000 Quadratmetern für sich entscheiden.
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Die Ursprünge der Großmarkthalle
Die Geschichte der Großmarkthalle beginnt im Süden, an der Grenze zu Italien. Mit Fertigstellung der Brenner-Bahnstrecke nach Deutschland um 1870 landeten plötzlich im großen Stil Südfrüchte aus Italien in der Landeshauptstadt. Die Nachfrage war vorhanden, der Weg von Süden gen Norden war bereitet, aber die Verteilerpunkte in der Stadt haltlos überfordert. Der Ruf nach einem zentralen Umschlagplatz wurde immer lauter. 1910 begann die Stadt mit den Bauarbeiten der größten Großmarkthalle Deutschlands. Zwei Jahre darauf wurde sie durch den damaligen Oberbürgermeister Wilhelm Ritter von Borscht eröffnet. Das Gelände der Großmarkthalle umfasste zu dieser Zeit 46.500 Quadratmeter und die Baukosten beliefen sich auf 2,8 Millionen Goldmark.
Die Goldenen 20er und der Zweite Weltkrieg
Zu Beginn war die Großmarkthalle als Umschlagplatz für Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Eier und Fleisch gedacht, wobei der Fleischbereich im Zeitverlauf an Bedeutung verlor. Während der 1920er Jahre vergrößerte sich das Gelände immer weiter, es entstanden der Umschlagbahnhof, die Sortieranlage, der Getränkefreimarkt und das Kontorhaus 1 mit Büros. Durch den Zweiten Weltkrieg wurden auch die Großmarkthallen aufgrund der Luftangriffe der Alliierten schwer in Mitleidenschaft gezogen, vor allem während der letzten Kriegsjahre. Brandbomben und Luftminen zerstörten etwa 80 Prozent der Marktanlagen.
Nachkriegszeit, 1960er und 1970er Jahre
Nach 1945 erfolgte in den kommenden beiden Jahrzehnten der Wiederaufbau, verbunden mit einer Vergrößerung des Geländes. Ende der 40er bzw. Anfang der 50er Jahre wurden ein 3.000 Quadratmeter großer Parkplatz sowie eine Tankstelle errichtet. Wo vorher Kartoffeln gelagert wurden, entstand 1961 ein Blumengroßmarkt und im darauffolgenden Jahr fand die 50-Jahr-Feier der Großmarkthalle statt. Während der 1970er Jahre wurde die erste Blumenhalle des Blumengroßmarktes erbaut und 1977 eröffnet, mittlerweile befindet sich an dieser Stelle die Feinkosthalle.
1980er und 1990er Jahre
Mitte der 1980er Jahre stimmte der Kommunalausschuss des Münchner Stadtrats einer Verbesserung der Infrastruktur auf dem Gelände der Großmarkthalle zu. Dies beinhaltete u.a. eine Erneuerung der Brücke über der Lagerhausstraße sowie zu einem etwas späteren Zeitpunkt Tunnelbaumaßnahmen und Sanierungsarbeiten an der Großmarkthalle. Mit dem Abschluss aller Baumaßnahmen wurden auch die Standflächen erweitert. Ende der 1990er Jahre fand ein neues Kühl- und Tiefkühllager mit einer Fläche von 6.000 Quadratmetern Einzug auf dem Gelände und 1999 konnten Besucher im Rahmen des ersten „Tag der offenen Tür“ Einblicke in den Betrieb des Großmarktgeländes bekommen. Da die Aktion ein großer Erfolg war, wurde sie in den kommenden Jahren wiederholt.
Jahrtausendwende und Gegenwart
Im Jahr 2000 eröffnete die neue Blumenhalle und zwei Jahre später wurde in der alten Blumenhalle die neue Feinkosthalle eröffnet. Anfang 2007 fusionierte die Großmarkthalle mit dem Schlachthof zu den Markthallen München. Drei Jahre später beschloss der Stadtrat Pläne für einen Neubau der Großmarkthalle, die 2013 allerdings nochmal komplett überarbeitet wurden. Den Architektur-Wettbewerb konnten Ackermann Architekten im Juli 2015 mit einem Riegelbauwerk im Umfang von 40.000 Quadratmetern für sich entscheiden.
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