Anton Mang ist Architekt und führt sein Büro im Kontohaus I direkt gegenüber dem Großmarkt. Die Großmarkthalle kennt Mang seit seiner Kindheit. Entfernte Verwandte handelten lange Zeit in der Gärtnerhalle und so besuchte er die Gemüse- und Blumenhallen schon in jungen Jahren. „Als die Nachricht vor etwa zwanzig Jahren kam, dass im Kontorhaus Räume zu vermieten sind, war ich begeistert, da ich mit dem Großmarkt und der Umgebung viele schöne Erinnerungen verbinde“, so Mang.
„Hier im Haus sind viele Obst- und Gemüseexporteure ansässig. Sie bringen eine gewisse Internationalität in das mehr als 80 Jahre alte Kontorhaus“, erzählt Mang. Heute befinden sich zudem die Büros von Textern und Grafikern im Haus, wodurch ein besonderes Miteinander entsteht.
Mit der Standortproblematik ist Anton Mang bestens vertraut. Ein zentrales Problem ist, dass erneut ein gewerblicher Standort aus München verdrängt wird. Dies stellt einen Widerspruch zu der gegenwärtigen Stadtplanung dar. Die ist wiederum darauf ausgelegt, die Funktionstrennung von Gewerbe und Wohnen aufzuheben. „Ich finde es sonderbar, das Gewerbe aus Sendling zu drängen. Überlegungen für eine optimalere Flächennutzung sind notwendig“, sagt der Architekt.
In vielen Städten, so auch in München, werden viele rein monofunktionale Strukturen gebaut. Diese sind auch für die umliegenden Viertel nicht förderlich, da sie die Lebendigkeit angrenzender Stadtteile mindern. Als einen kleinen Hoffnungsschimmer sieht Mang das Viehhofgelände, auf dem mit Hilfe des Volkstheaters eine neue kulturelle Facette aufgezeigt werden soll.
„Es wird immer wieder unterschätzt, was für Vorteile eine solche Durchmischung für die ganze Stadt besitzt. In Sendling gibt es viele Nischenexistenzen, großartige Kleingewerbe, die nur aufgrund des Großmarktes bestehen. Die Händler und deren Lebensrhythmen unterscheiden sich sehr von unserem. Wenn wir den ersten Kaffee trinken, machen die Arbeiter des Großmarkts bereits Feierabend“, sagt Anton Mang.
Architektur ist nicht die einzige Leidenschaft des Sendlinger. Er liebt es anderen Menschen Stadtkultur näher zu bringen und so insbesondere das Stadtviertel in dem er seit langem lebt. So veranstaltete er 2013, im Zuge der „Walk21“-Veranstaltung gemeinsam mit Harald Knoll vom Baureferat München einen „Walkshop“ mit dem Thema „Sendling: facets of urban mobility from the new Harras to the belly of Munich“. Bei dem rund zweistündigen Rundgang führten Mang und Knoll verschiedene internationale Stadtplaner durch Sendling. Die Besonderheit: Nach der Führung durch das homogene Stadtviertel, erlebten die Teilnehmer ein buntes Gewerbe voller Handel und Leben – den Großmarkt, der einen Kontrast zu den Wohngebieten in Sendling bildet.
Der Standort des Großmarktes ist für Mang essentiell: „Wir haben Glück, dass die Großmarkthalle so zentral in der Stadt liegt und diese muss auch in der Zukunft dort bleiben.“ Denn nur durch eine Durchmischung von Wohnen und Leben, von Wohnsiedlungen und Gewerbe ist eine Urbanität gegeben und damit die Identität eines Viertels und der gesamten Stadt gewährleistet.
„Ich lebe gerne in dieser Stadt und in Sendling, denn ich liebe deren urbane Lebendigkeit. Und dazu gehört auch der Großmarkt“, sagt Anton Mang.
Gefällt mir:
Gefällt mir Wird geladen …
Anton Mang ist Architekt und führt sein Büro im Kontohaus I direkt gegenüber dem Großmarkt. Die Großmarkthalle kennt Mang seit seiner Kindheit. Entfernte Verwandte handelten lange Zeit in der Gärtnerhalle und so besuchte er die Gemüse- und Blumenhallen schon in jungen Jahren. „Als die Nachricht vor etwa zwanzig Jahren kam, dass im Kontorhaus Räume zu vermieten sind, war ich begeistert, da ich mit dem Großmarkt und der Umgebung viele schöne Erinnerungen verbinde“, so Mang.
„Hier im Haus sind viele Obst- und Gemüseexporteure ansässig. Sie bringen eine gewisse Internationalität in das mehr als 80 Jahre alte Kontorhaus“, erzählt Mang. Heute befinden sich zudem die Büros von Textern und Grafikern im Haus, wodurch ein besonderes Miteinander entsteht.
Mit der Standortproblematik ist Anton Mang bestens vertraut. Ein zentrales Problem ist, dass erneut ein gewerblicher Standort aus München verdrängt wird. Dies stellt einen Widerspruch zu der gegenwärtigen Stadtplanung dar. Die ist wiederum darauf ausgelegt, die Funktionstrennung von Gewerbe und Wohnen aufzuheben. „Ich finde es sonderbar, das Gewerbe aus Sendling zu drängen. Überlegungen für eine optimalere Flächennutzung sind notwendig“, sagt der Architekt.
In vielen Städten, so auch in München, werden viele rein monofunktionale Strukturen gebaut. Diese sind auch für die umliegenden Viertel nicht förderlich, da sie die Lebendigkeit angrenzender Stadtteile mindern. Als einen kleinen Hoffnungsschimmer sieht Mang das Viehhofgelände, auf dem mit Hilfe des Volkstheaters eine neue kulturelle Facette aufgezeigt werden soll.
„Es wird immer wieder unterschätzt, was für Vorteile eine solche Durchmischung für die ganze Stadt besitzt. In Sendling gibt es viele Nischenexistenzen, großartige Kleingewerbe, die nur aufgrund des Großmarktes bestehen. Die Händler und deren Lebensrhythmen unterscheiden sich sehr von unserem. Wenn wir den ersten Kaffee trinken, machen die Arbeiter des Großmarkts bereits Feierabend“, sagt Anton Mang.
Architektur ist nicht die einzige Leidenschaft des Sendlinger. Er liebt es anderen Menschen Stadtkultur näher zu bringen und so insbesondere das Stadtviertel in dem er seit langem lebt. So veranstaltete er 2013, im Zuge der „Walk21“-Veranstaltung gemeinsam mit Harald Knoll vom Baureferat München einen „Walkshop“ mit dem Thema „Sendling: facets of urban mobility from the new Harras to the belly of Munich“. Bei dem rund zweistündigen Rundgang führten Mang und Knoll verschiedene internationale Stadtplaner durch Sendling. Die Besonderheit: Nach der Führung durch das homogene Stadtviertel, erlebten die Teilnehmer ein buntes Gewerbe voller Handel und Leben – den Großmarkt, der einen Kontrast zu den Wohngebieten in Sendling bildet.
Der Standort des Großmarktes ist für Mang essentiell: „Wir haben Glück, dass die Großmarkthalle so zentral in der Stadt liegt und diese muss auch in der Zukunft dort bleiben.“ Denn nur durch eine Durchmischung von Wohnen und Leben, von Wohnsiedlungen und Gewerbe ist eine Urbanität gegeben und damit die Identität eines Viertels und der gesamten Stadt gewährleistet.
„Ich lebe gerne in dieser Stadt und in Sendling, denn ich liebe deren urbane Lebendigkeit. Und dazu gehört auch der Großmarkt“, sagt Anton Mang.
Teilen mit:
Gefällt mir: