Leuchtend rote Laubhaufen, klare Luft, weiche Sonnenstrahlen: Ein wunderbar herbstlicher Morgen begleitete eine muntere Gruppe kulturbegeisterter Münchner gestern über den Großmarkt. Von der renommierten Kunsthistorikerin Constanze Lindner Haigis geführt, erkundeten sie das riesige Areal des Großmarkts – auf dem Gelände unüblich: zu Fuß. Wir von der Standortinitiative „Großmarkt in Sendling. Jetzt.“ haben die Führung für die Münchner Bürger begleitet.
Ein Gelände der Superlative
„Der Sendlinger Großmarkt ist eine Welt für sich“, beginnt Constanze Linder Haigis ihre dritte kulturgeschichtliche Führung über das weitläufige Versorgungsgelände. „Als drittgrößter Umschlagplatz Europas für Lebensmittel und Blumen mitten im Herzen Münchens ist er eine hocheffiziente Distrubutionsmaschine.“ Rund 3.500 Arbeiter aus mindestens 15 Nationen versorgen um die fünf Millionen Menschen aus Großstadt und Umland mit Obst und Gemüse. Gastronomen, Hoteliers, Feinkostläden, Discounter, Kantinen, Wochenmärkte und viele mehr – sie alle beziehen ihre frische Ware aus dem Bauch Münchens. „Dabei bietet der Großmarkt einerseits eine enorme Breite an Obst- und Gemüsesorten. Zum anderen gibt es eine unglaubliche Tiefenvielfalt. So stehen im Sommer circa 80 verschiedene Erdbeersorten zur Auswahl.“ Durch die zentrale Lage in Sendling und die jahrelang optimierte Verkehrsorganisation um und im Großmarktgelände können die Käufer schnell und unkompliziert an diese Vielfalt gelangen.
Alles in einem: Wirtschaftsfaktor, Integrationsmotor und Kulturgut
Nach einer Reihe von Fakten zum tagtäglichen Betrieb und den Größenordnungen des Großmarkts widmet sich Constanze Lindner Haigis auf dem Weg zu den Markthallen weicheren Themen: der traditionsreichen Geschichte, der kulturellen Vielfalt und den aktuellen Sorgen vieler Händler wegen des Hallen-Neubaus. Unter der denkmalgeschützten Decke der Markthalle 1, zwischen Kisten voll frischer Pflaumen und duftender Tomaten, erklärt sie: „Auf dem Großmarkt herrscht in vielerlei Hinsicht Heterogenität.“ Die Händler sind international aufgestellt, das Obst und Gemüse wird global bezogen und auch unter den Käufern gibt es eine bunte Vielfalt an Klein- bis zu Großabnehmern. „Der Großmarkt ist eben nicht nur wirtschaftlich relevant, sondern trägt auch seit Jahren zur Integration von Diversität und zur Münchner Kultur bei.“ Über die Pläne zum Neubau des Großmarkts durch einen Privatinvestor machen sich derzeit viele Ansässige Sorgen. „Das Thema ist brandheiß, die Händler werden immer unruhiger“, sagt Haigis. Zeit, klare Zukunftspläne ins Visier zu nehmen und Planungssicherheit zu schaffen.
Interessiert liefen die Teilnehmer gute zwei Stunden mit Kunsthistorikerin Haigis über das riesige Großmarktgelände.
Münchner interessieren sich für den Großmarkt
In großem Bogen leitet die Kunsthistorikerin die rund 20 Teilnehmer über das Gelände, entlang der Lagerhallen, der alten Eisenbahnschienen und der Verwaltungsgebäude. Im Sommer dirigierte Haigis bereits einmal Münchner Journalisten und ein zweites Mal Politiker des Stadtrats und des Bezirksausschusses Sendling zwischen Gabelstaplern und Kisten voller frischem Obst und Gemüse hindurch in die historischen Markthallen und zu den beiden Kontorhäusern. „Nun wollte ich auch der Öffentlichkeit Einblicke in die über 100-jährige Tradition des Großmarkts geben – und zwar vor Ort“, sagt die Kunsthistorikerin. Nach ihren Führungen durch das Münchner Schlacht- und Viehhofviertel setzt sie somit das Thema der zentralen Versorgung der Großstadt fort. „Einige Sendlinger haben schon mehrmals nachgefragt, ob ich nicht mal eine Großmarkt-Führung veranstalten könne“, so Haigis. „Die Menschen aus dem Stadtteil und auch aus ganz München interessieren sich für den Großmarkt und seine Bedeutung.“
Gefällt mir:
Gefällt mir Wird geladen …
Leuchtend rote Laubhaufen, klare Luft, weiche Sonnenstrahlen: Ein wunderbar herbstlicher Morgen begleitete eine muntere Gruppe kulturbegeisterter Münchner gestern über den Großmarkt. Von der renommierten Kunsthistorikerin Constanze Lindner Haigis geführt, erkundeten sie das riesige Areal des Großmarkts – auf dem Gelände unüblich: zu Fuß. Wir von der Standortinitiative „Großmarkt in Sendling. Jetzt.“ haben die Führung für die Münchner Bürger begleitet.
Ein Gelände der Superlative
„Der Sendlinger Großmarkt ist eine Welt für sich“, beginnt Constanze Linder Haigis ihre dritte kulturgeschichtliche Führung über das weitläufige Versorgungsgelände. „Als drittgrößter Umschlagplatz Europas für Lebensmittel und Blumen mitten im Herzen Münchens ist er eine hocheffiziente Distrubutionsmaschine.“ Rund 3.500 Arbeiter aus mindestens 15 Nationen versorgen um die fünf Millionen Menschen aus Großstadt und Umland mit Obst und Gemüse. Gastronomen, Hoteliers, Feinkostläden, Discounter, Kantinen, Wochenmärkte und viele mehr – sie alle beziehen ihre frische Ware aus dem Bauch Münchens. „Dabei bietet der Großmarkt einerseits eine enorme Breite an Obst- und Gemüsesorten. Zum anderen gibt es eine unglaubliche Tiefenvielfalt. So stehen im Sommer circa 80 verschiedene Erdbeersorten zur Auswahl.“ Durch die zentrale Lage in Sendling und die jahrelang optimierte Verkehrsorganisation um und im Großmarktgelände können die Käufer schnell und unkompliziert an diese Vielfalt gelangen.
Alles in einem: Wirtschaftsfaktor, Integrationsmotor und Kulturgut
Nach einer Reihe von Fakten zum tagtäglichen Betrieb und den Größenordnungen des Großmarkts widmet sich Constanze Lindner Haigis auf dem Weg zu den Markthallen weicheren Themen: der traditionsreichen Geschichte, der kulturellen Vielfalt und den aktuellen Sorgen vieler Händler wegen des Hallen-Neubaus. Unter der denkmalgeschützten Decke der Markthalle 1, zwischen Kisten voll frischer Pflaumen und duftender Tomaten, erklärt sie: „Auf dem Großmarkt herrscht in vielerlei Hinsicht Heterogenität.“ Die Händler sind international aufgestellt, das Obst und Gemüse wird global bezogen und auch unter den Käufern gibt es eine bunte Vielfalt an Klein- bis zu Großabnehmern. „Der Großmarkt ist eben nicht nur wirtschaftlich relevant, sondern trägt auch seit Jahren zur Integration von Diversität und zur Münchner Kultur bei.“ Über die Pläne zum Neubau des Großmarkts durch einen Privatinvestor machen sich derzeit viele Ansässige Sorgen. „Das Thema ist brandheiß, die Händler werden immer unruhiger“, sagt Haigis. Zeit, klare Zukunftspläne ins Visier zu nehmen und Planungssicherheit zu schaffen.
Münchner interessieren sich für den Großmarkt
In großem Bogen leitet die Kunsthistorikerin die rund 20 Teilnehmer über das Gelände, entlang der Lagerhallen, der alten Eisenbahnschienen und der Verwaltungsgebäude. Im Sommer dirigierte Haigis bereits einmal Münchner Journalisten und ein zweites Mal Politiker des Stadtrats und des Bezirksausschusses Sendling zwischen Gabelstaplern und Kisten voller frischem Obst und Gemüse hindurch in die historischen Markthallen und zu den beiden Kontorhäusern. „Nun wollte ich auch der Öffentlichkeit Einblicke in die über 100-jährige Tradition des Großmarkts geben – und zwar vor Ort“, sagt die Kunsthistorikerin. Nach ihren Führungen durch das Münchner Schlacht- und Viehhofviertel setzt sie somit das Thema der zentralen Versorgung der Großstadt fort. „Einige Sendlinger haben schon mehrmals nachgefragt, ob ich nicht mal eine Großmarkt-Führung veranstalten könne“, so Haigis. „Die Menschen aus dem Stadtteil und auch aus ganz München interessieren sich für den Großmarkt und seine Bedeutung.“
Teilen mit:
Gefällt mir: