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Knigge-Regeln für den Großmarkt

Fröhlich, flott und farbenfroh: So lässt sich das Alltagsgeschäft auf dem Großmarkt wohl am treffendsten beschreiben. Sich in einer solch facettenreichen Angebotsvielfalt zurechtfinden? Und dabei mit einem möglichst guten Angebot davonkommen? Mit unseren Knigge-Regeln kein Problem! So steht dem nächsten Großmarkt-Besuch nun nichts mehr im Wege.

1. Um den Preis feilschen ist Pflicht

„3 Euro pro Stück Avocado? Nein – das ist mir zu teuer. Ich schlage 1 Euro vor!“ – „1 Euro? Nein, das kann ich Ihnen nicht anbieten. Einigen wir uns auf 1,50 Euro?“ – „1,30 Euro?“ – „Okay, das lässt sich gerade noch machen.“ Fixe Preise? Nicht auf dem Großmarkt. Hier sind das Handeln, Feilschen und Schachern Gang und Gebe. Dabei fließen verschiedene Faktoren in die Verhandlung ein und wirken sich auf die Preisgebung aus:

o   Saisonale Faktoren: Jahreszeiten, Klima, regionale Bedingungen– zum Beispiel die allseits bekannte Spargelsaison.

o   Menge: Der Preis pro Einheit sinkt mit wachsender Einkaufsmenge.

o   Zeitpunkt: Am begehrtesten ist die Ware in der Früh. Mittags heißt es für den Händler: Möglichst viel verkaufen. Dann ist er auch mal bereit, mit dem Preis hinunterzugehen.

o   Vitamin B. Wenn der Händler schon in regelmäßigem Kontakt mit dem Kunden steht, gibt er die Ware auch gerne preisgünstiger an diesen heraus. – Stichwort: Kundenbindung.

o   Qualität – Je nach Herkunft muss auch hier der Preis variieren!

o   Und zu allerletzt natürlich: Verhandlungsgeschick. Und nicht gleich die Hoffnung aufgeben, denn: Übung macht den Meister.

 2. Von A nach B kommen? Eine Herausforderung für sich.

Zu den Betriebszeiten herrscht auf dem Großmarkt-Gelände ein reges Treiben. Um die Fracht möglichst schnell zu ihrem Zielort zu transportieren, fahren Gabelstapler schnell über das große Areal. Nicht immer gibt es einen ausgezeichneten Fahrweg. Daher sollten Fußgänger sich lieber in Acht nehmen, um nicht ausversehen einem Gabelstapler in die Quere zu kommen. Aber: No risk no fun. Und so herrscht dennoch ein effizienter und reibungsloser Belieferungsprozess – ohne Verletzungen und mit viel Spaß bei der Sache.

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3. Die Nacht zum Tag machen 

Arbeiten während die restliche Bevölkerung sich noch im Tiefschlaf befindet? Für Großmarkthändler ist dies die alltägliche Realität. Denn: Hier herrschen etwas andere Geschäftszeiten. Bereits um 3:00 Uhr in der Nacht öffnet das Gelände, damit die ersten LKWs das frische Obst und Gemüse anliefern können. Ab 5:30 Uhr sind die Hallen dann auch für die Einkäufer zugänglich. Offiziell läuft der Handel wochentags bis 13:00 Uhr, am Freitag bis 14:00 Uhr. Danach heißt es: Einpacken. Um am nächsten Tag wieder fit und munter in den Startlöchern zu stehen, müssen Händler zeitig ins Bett gehen.

Und wie bleiben die Händler ohne mehrfaches Gähnen, Energy Drinks oder Kaffee wach? Nun – das ist und bleibt wohl ihr Geheimnis.

Haben wir noch eine Knigge-Regel vergessen? Gerne können Sie uns weitere in die Kommentare schreiben – wir freuen uns!

 

 

2 Kommentare zu “Knigge-Regeln für den Großmarkt

  1. Trude Unruh

    Sehr informativ. Wie verhält es sich denn mit dem tatsächlichen Avocado Preis?

    • Liebe Trude Unruh,
      vielen Dank für Ihre Frage. Natürlich hängt der Preis von einzelnen Obst- und Gemüsesorten saisonal ab. Allerldings haben wir hier mit der Avocado ein durchaus realistisches Beispiel gebracht.

      Viele Grüße
      Ihr „Großmarkt in Sendling. Jetzt.“-Team

Kommentare sind geschlossen.

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