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Ein Stück Kunst am Viktualienmarkt

„Die Arbeit auf dem Viktualienmarkt macht mir seit meinem ersten Tag vor 25 Jahren Spaß. Das Obst und Gemüse aufzulegen ist jeden Tag aufs Neue wie ein kleines Gemälde zu malen.“ Eine solche Aussage passt zu Klaus Trübenecker wie die Faust aufs Auge. Der sympathische Besitzer des Bio-Standes „Beim Trübenecker“ am Viktualienmarkt erscheint fast wie ein Künstler, der in seinem Element Herr und Meister ist. Bereits 1993 übernahm er ein Viertel des damalig bestehenden Standes und spezialisierte sich sofort auf den Verkauf von Bio-Waren. Mittlerweile hat sich der Stand zum Familienbetrieb gewandelt. Ehefrau und Söhne arbeiten auch am Stand und die Tochter hat hier eine Ausbildung absolviert. Neben Gemüse und Obst aus biologischem Anbau hat die Familie ihr Sortiment neuerdings um frisch gepresste Bio-Säfte erweitert.

Auf die Frage, ob er sich mit dem Viktualienmarkt verbunden fühle, antwortet Klaus Trübenecker überzeugt: „Eine Stadt soll lebendig bleiben und nicht nur aus Wohnungen bestehen. Dazu tragen der Viktualienmarkt und auch der Großmarkt in Sendling einen Teil bei. Das sind lebendige Orte, wo viele Menschen arbeiten und an denen die Atmosphäre besonders ist. Für eine Stadt wie München ist das extrem wertvoll, allerdings geht dies leider mehr und mehr verloren. Märkte stehen als Alternative zu herkömmlichen Supermärkten. Märkte vermitteln ein Gefühl der Nostalgie und Tradition, weshalb nicht ohne Grund jeden Tag Massen an Menschen auf den Viktualienmarkt und die anderen Märkte der Stadt strömen. Alle, Touristen sowie Einwohner wollen an diesem Gefühl teilhaben.“ Er selbst kauft seine Produkte auch frisch bei zwei Importeuren auf dem Gelände der Großmarkthalle ein, natürlich nur aus biologischem Anbau. „Ein Umzug wäre daher nur mit Komplikationen verbunden. Das ewige hin- und herfahren will sich doch keiner antun.“

Über die Jahre am Viktualienmarkt bekommt er auch die Einkaufs- und Essgewohnheiten der Menschen mit und wie sich diese über die Zeit verändert haben. Er bemerkt, dass sich die Menschen zwar mehr darüber informieren, was sie essen und woher die Lebensmittel kommen, aber dennoch viele nicht bereit sind qualitativ hochwertige Produkte zu kaufen. „Leider ist es so, dass Deutschland nicht gerade dafür bekannt ist, viel Geld für Essen auszugeben. Viele Leute geben sich mit Quantität statt Qualität zufrieden.“ Diese Einstellung betrübt einen Verkäufer von Bio-Ware wie ihn, da die Menschen, trotz der Informationen die ihnen zur Verfügung stehen, doch oft billigen Produkten den Vorzug geben.

Doch solche trüben Gedanken verschwinden schnell wieder beim Anblick der Freude, mit welcher Klaus Trübenecker seinen Laden organisiert. Stände wie der seinige, die die natürliche Landwirtschaft bewahren, sind kleine aber effektive Gegenspieler der Großindustrien. An diesem Stand findet sich noch die Freude an guter Qualität und guten Lebensmittel. Diese Passion ist bei Klaus Trübenecker spürbar, wenn er über seinen Alltag spricht: „Es macht noch immer Spaß, jeden Tag früh aufzustehen und den Stand aufzubauen. Dies ist auch die schönste Zeit, um am Viktualienmarkt zu sein. Ohne Lärm und Hektik hat dieser Ort etwas Magisches.“ Mit solch einer Zuneigung kann wahrlich nur ein Künstler seine Umgebung beschreiben.

 

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