Vier Kilo mehr über die Feiertage. Verdammt. Die muss ich wieder loswerden. Low Carb heißt der neue Trend. Das werde ich jetzt durchziehen. Mein geplanter Einkauf führt mich gleich am 2. Januar auf den Pasinger Viktualienmarkt.
Da ich mich in Pasing wenig auskenne, parke ich mein Auto im Parkhaus der Pasing-Arkaden. Von dort soll es nicht weit sein zum Pasinger Viktualienmarkt zwischen Bäckerstraße und Rathausgasse. Zwischen den hohen modernen Gebäuden bin ich ein bisschen verloren mit meinem Einkaufskorb. Ich frage daher Passanten nach dem Weg. Erst beim Dritten, einem älteren Mann mit Fahrrad, habe ich Glück. Nach etwa fünf Minuten stehe ich vor dem Tor zum Markt. Ganz romantisch ist der Pasinger Viktualienmarkt in einem Hinterhof untergebracht. Es erinnert mich ein bisschen an einen Patio – die typischen Innenhöfe spanischer Stadthäuser. Aber der Markt war wohl nicht immer hier, wie ich einer gut gemachten Schautafel im Toreingang entnehmen kann. Er wurde 1907 – fast zeitgleich mit der Erhebung Pasings zur Stadt – an der südwestlichen Ecke des Marienplatzes gegründet. Gleich gegenüber war offenbar das Institut für Englische Fräulein. Was es nicht alles gibt. Doch der zunehmende Straßenverkehr zwang 1930 die Stadtoberen, eine Verlegung des Marktes an den heutigen Standort anzuordnen. Die Befürchtung der Marktleute, dadurch Umsatz zu verlieren, war offenbar jedoch grundlos. Der Markt wurde mehr denn je angenommen.
Obst, Gemüse und Käse
Neben der Historie bietet mir der Toreingang auch einen Übersichtsplan über die Stände. Biologisches Gemüse aus eigenem Anbau, Eier und Geflügel, Fisch, Käse, Blumen. Alles da, was ich für meinen gesunden Low Carb-Einkauf brauche. Oder auch nicht. Denn schnell wird deutlich, dass der Tag nach Neujahr nicht optimal gewählt war. Weihnachtsferien. Heute geschlossen. Erst ab Februar wieder besetzt. Nur die Herrmannsdorfer Landwerkstätten, der Käse Abt und zwei Obst- und Gemüsehändler bieten heute ihre Waren feil. Alles frisch und appetitlich angerichtet, die Marktleute trotzen freundlich der klirrenden Kälte und wünschen ein gutes Jahr. Mein Korb füllt sich schnell. Beim Käse Abt gerate ich geradezu ins Schwärmen und sehe meine Abnehmpläne etwas in Gefahr.
Ich komme wieder – im Frühling
Zugegebenermaßen, heute wirkt der Markt etwas trostlos. Noch lässt die Weihnachtsdekoration allerorts erkennen, dass die Einkäufe für die Weihnachtsfeiertage hier in einem sehr stimmungsvollen Ambiente stattgefunden haben müssen. Aber der Charme ist offensichtlich, die Perspektive aus jeder Ecke eine andere. Doch wie mag es hier erst im Frühling oder Sommer aussehen. Einen ersten Vorgeschmack erhalte ich beim Anblick des Banandi’s Deli – einem Feinkostgeschäft in der Nähe des Tores zur Rathausgasse. Der liebevoll ausgestattete Kinderbereich wird von den ersten Sonnenstrahlen des Tages umspielt. Die Betreiber wissen offensichtlich, wie schwierig ein Einkauf mit Kindern manchmal sein kann.
Mein Fazit: Ich komme wieder, wenn es Tulpen gibt. Und vielleicht wurde dann auch schon der Fischbrunnen mit dem „Brunnenbuberl“ von seinem Winterkleid befreit.
– ein Beitrag von unserer Autorin Claudia Kilian
Für die Standortinitiative „Großmarkt in Sendling. Jetzt.“ Suchen wir stets Unterstützer: Einfach und schnell können Sie sich vom Handy oder Desktop bei unserer Unterstützungserklärung eintragen und sich für einen baldigen Neubau der Großmarkthalle aussprechen.
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Vier Kilo mehr über die Feiertage. Verdammt. Die muss ich wieder loswerden. Low Carb heißt der neue Trend. Das werde ich jetzt durchziehen. Mein geplanter Einkauf führt mich gleich am 2. Januar auf den Pasinger Viktualienmarkt.
Da ich mich in Pasing wenig auskenne, parke ich mein Auto im Parkhaus der Pasing-Arkaden. Von dort soll es nicht weit sein zum Pasinger Viktualienmarkt zwischen Bäckerstraße und Rathausgasse. Zwischen den hohen modernen Gebäuden bin ich ein bisschen verloren mit meinem Einkaufskorb. Ich frage daher Passanten nach dem Weg. Erst beim Dritten, einem älteren Mann mit Fahrrad, habe ich Glück. Nach etwa fünf Minuten stehe ich vor dem Tor zum Markt. Ganz romantisch ist der Pasinger Viktualienmarkt in einem Hinterhof untergebracht. Es erinnert mich ein bisschen an einen Patio – die typischen Innenhöfe spanischer Stadthäuser. Aber der Markt war wohl nicht immer hier, wie ich einer gut gemachten Schautafel im Toreingang entnehmen kann. Er wurde 1907 – fast zeitgleich mit der Erhebung Pasings zur Stadt – an der südwestlichen Ecke des Marienplatzes gegründet. Gleich gegenüber war offenbar das Institut für Englische Fräulein. Was es nicht alles gibt. Doch der zunehmende Straßenverkehr zwang 1930 die Stadtoberen, eine Verlegung des Marktes an den heutigen Standort anzuordnen. Die Befürchtung der Marktleute, dadurch Umsatz zu verlieren, war offenbar jedoch grundlos. Der Markt wurde mehr denn je angenommen.
Obst, Gemüse und Käse
Neben der Historie bietet mir der Toreingang auch einen Übersichtsplan über die Stände. Biologisches Gemüse aus eigenem Anbau, Eier und Geflügel, Fisch, Käse, Blumen. Alles da, was ich für meinen gesunden Low Carb-Einkauf brauche. Oder auch nicht. Denn schnell wird deutlich, dass der Tag nach Neujahr nicht optimal gewählt war. Weihnachtsferien. Heute geschlossen. Erst ab Februar wieder besetzt. Nur die Herrmannsdorfer Landwerkstätten, der Käse Abt und zwei Obst- und Gemüsehändler bieten heute ihre Waren feil. Alles frisch und appetitlich angerichtet, die Marktleute trotzen freundlich der klirrenden Kälte und wünschen ein gutes Jahr. Mein Korb füllt sich schnell. Beim Käse Abt gerate ich geradezu ins Schwärmen und sehe meine Abnehmpläne etwas in Gefahr.
Ich komme wieder – im Frühling
Zugegebenermaßen, heute wirkt der Markt etwas trostlos. Noch lässt die Weihnachtsdekoration allerorts erkennen, dass die Einkäufe für die Weihnachtsfeiertage hier in einem sehr stimmungsvollen Ambiente stattgefunden haben müssen. Aber der Charme ist offensichtlich, die Perspektive aus jeder Ecke eine andere. Doch wie mag es hier erst im Frühling oder Sommer aussehen. Einen ersten Vorgeschmack erhalte ich beim Anblick des Banandi’s Deli – einem Feinkostgeschäft in der Nähe des Tores zur Rathausgasse. Der liebevoll ausgestattete Kinderbereich wird von den ersten Sonnenstrahlen des Tages umspielt. Die Betreiber wissen offensichtlich, wie schwierig ein Einkauf mit Kindern manchmal sein kann.
Mein Fazit: Ich komme wieder, wenn es Tulpen gibt. Und vielleicht wurde dann auch schon der Fischbrunnen mit dem „Brunnenbuberl“ von seinem Winterkleid befreit.
– ein Beitrag von unserer Autorin Claudia Kilian
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