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Kurzarbeiter helfen auf dem Feld, damit es in München frisches heimisches Obst und Gemüse gibt

Die Coronakrise hält die Händler am Münchner Großmarkt in Atem: Durch das Wegfallen der Gastronomie als Abnehmer müssen viele Händler und Erzeuger mit enormen Umsatzeinbrüchen kämpfen. Auch die begrenzte Einreise für Erntehelfer aus den Nachbarländern beschäftigt derzeit den Großmarkt. Denn: Ohne Erntehelfer wird es langfristig weniger heimisches Obst und Gemüse geben. Das beeinflusst die Vielfalt, für die der Großmarkt steht.

Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass die Coronakrise regionale Erzeuger schwer treffen kann, je länger sich das Coronavirus ausbreitet und Beschränkungen aktiv bleiben. „Die Saison für Gemüseanbau hat gerade erst gestartet. Von März bis Mitte April hatten wir keine Erntehelfer. Die Folgen werden sich im Herbst auf dem Großmarkt abzeichnen. Es wird weniger Ware in den Einzelhandel gehen, dadurch steigen die Kosten für Obst und Gemüse“, sagt Andreas Evers. Er selbst ist Gemüsebauer und betreibt einen eigenen Stand in der Gärtnerhalle direkt neben der Großmarkthalle, er hat sich auf Tomaten, Gurken und Kräuter spezialisiert.

Um die Zeit zu überbrücken, hat Evers Arbeitssuchende eingestellt, die teilweise von Kurzarbeit betroffen sind. Das Einlernen läuft reibungslos. „Ich bin für jede helfende Hand dankbar. Meine Mitarbeiter machen einen guten Job. Alle geben ihr Bestes um Hygienevorschriften einzuhalten. Gesundheit steht dabei an erster Stelle. Mehr können wir nicht tun. Allerdings stellt uns die Personalplanung vor eine große organisatorische Herausforderung. Viele können nur einige Stunden am Tag arbeiten.“

Seit Ende April sind wieder einige Erntehelfer aus Nachbarländern eingereist, die bereits seit Jahren für ihn tätig sind. Die Auflagen jedoch sind streng. „Die ersten 14 Tage müssen Erntehelfer in Quarantäne bleiben. Sie dürfen das Betriebsgelände nicht verlassen, nicht spazieren gehen oder einkaufen. Sie müssen von anderen Mitarbeitern getrennt werden. Wir werden versuchen, sie in dieser extremen Situation möglichst bei Laune zu halten und versorgen sie mit Lebensmitteln“, erklärt Evers.

Großmarkt Sendling ist erste Anlaufstelle der Münchner Lebensmittelfachhändler und Wochenmärkte

Die Großmarkhalle im Münchner Stadtteil Sendling gehört zu den größten europäischen Märkten. Der Markt wurde 1912 errichtet und weist eine über 100-jährige Tradition und gewachsene Strukturen auf. Als Arbeitsplatz für über 2.500 Beschäftige ist er zugleich Kulturgut und garantiert eine riesige Vielfalt frischer Produkte an Obst und Gemüse. Für die Einzelhändler und Gastronomen ist er erste Anlaufstelle für Spitzenprodukte, mit denen rund zwei Millionen Menschen in und um München jährlich versorgt werden. In den nächsten Jahren soll in Sendling am gleichen Standort eine neue Großmarkthalle entstehen, die sich an den Bedürfnissen modernen Großhandels orientiert. Dafür hat der Münchner Stadtrat kürzlich grünes Licht gegeben und damit eine historische Chance ermöglichst, das 26 Hektar große Areal neu zu ordnen und dadurch auf den freiwerdenden Flächen dringend benötigten und bezahlbaren Wohnraum in städtischer Hand zu schaffen.

 

Für die Standortinitiative „Großmarkt in Sendling. Jetzt.“ suchen wir stets Unterstützer: Einfach und schnell können Sie sich vom Handy oder Desktop bei unserer Unterstützungserklärung eintragen und sich für einen baldigen Neubau der Großmarkthalle aussprechen.

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